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Bei einer großen Nachgiebigkeit der für den horizontalen Lastabtrag anzusetzenden aussteifenden Bauteile müssen die Formänderungen bei der Ermittlung der Schnittgrößen durch eine Berechnung nach Theorie II. Ordnung berücksichtigt werden. Dieser Nachweis darf im Mauerwerksbau entfallen, wenn die aussteifenden Bauteile in der betrachteten Tragrichtung die Bedingungen gemäß DIN 1053-100 durch Einhaltung einer Labilitätszahl erfüllen, welche ohne Modifizierung aus der Stahlbetonnorm DIN 1045 übernommen wurde. Die zulässigen Grenzwerte der Labilitätszahl berücksichtigen dabei einen globalen Teilsicherheitsbeiwert sowie einen auf die Stahlbetonbauweise zugeschnittenen Steifigkeitsverlust (Zustand II) der aussteifenden Bauteile. Aufgrund der deutlich größeren Steifigkeitsverluste der aussteifenden Mauerwerkswände beim Übergang in den gerissenen Zustand II ist die Anwendbarkeit des für den Stahlbetonbau entwickelten Stabilitätskriteriums im Mauerwerksbau kritisch zu hinterfragen. Zu Beginn des Forschungsvorhabens erfolgt eine detaillierte Analyse der wissenschaftlichen Hintergründe zur Beurteilung der räumlichen Steifigkeit eines Bauwerkes. Im Anschluss hierzu erfolgt eine realitätsnahe Bestimmung der Biegesteifigkeiten von Mauerwerkswänden im gerissenen Zustand II sowie die Entwicklung einer rechnergestützten Methodik zur Durchführung von Sensitivitätsuntersuchungen, mit dessen Hilfe die Einflüsse einer realitätsnahen Bestimmung der Biegesteifigkeit EI" von aussteifenden Mauerwerkswandscheiben identifiziert werden können. Aufbauend auf den Ergebnissen der beschriebenen Arbeitsschritte erfolgt die Entwicklung eines Vorschlages zur Modifizierung des Aussteifungskriteriums in Form der Labilitätszahl alpha an die Besonderheiten der Mauerwerksbauweise.
Kategoria Książki po niemiecku Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik Technik Bau- und Umwelttechnik
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