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Das zentrale Ziel dieser Arbeit ist die Bereitstellung eines begrifflich-konzeptuellen Fundaments der Psychologie in Form der Formulierung eines allgemeinen Modells einer Architektur des Psychischen. Es ist die Klärung einer längs ... więcej
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Das zentrale Ziel dieser Arbeit ist die Bereitstellung eines begrifflich-konzeptuellen Fundaments der Psychologie in Form der Formulierung eines allgemeinen Modells einer Architektur des Psychischen. Es ist die Klärung einer längst überfälligen Frage, die Frage nach einer eindeutigen Bestimmung des Gegenstandes der Psychologie und seiner Einordnung in das (Gesamt-)System wissenschaftlicher Größen. Ihre Betrachtung ist nunmehr dringend notwendig geworden, da im Zuge der zunehmenden Erhebung biologischer Parameter zu psychologischen Konzepten die lange Zeit (vermeintlich) gewahrte "Neutralität" bei der Interpretation der Beziehung zwischen diesen Daten nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Auf der Basis der Teil-Ganzes-Beziehung in Form von Mechanismen unterschiedlicher Hierarchieebenen wird ein allgemeines Modell zur Einpassung von Daten unterschiedlichster Komplexitätsstufen etabliert. Dabei wird sich zeigen, dass das Psychische eine höherstufige Ebene in der natürlichen Organisation eines (menschlichen) Organismus bildet, zugleich aber dennoch mit seinen physischen Grundlagen eine voneinander unablösbare Einheit darstellt. Man könnte auch sagen, dass nach Maßgabe psychischer Eigenschaften aus dem diffusen Geflecht neuronaler Strukturen überhaupt erst funktionale Einheiten gebildet werden. Der Geist ist gewissermaßen das strukturbildende oder formende Prinzip auf allen Ebenen der natürlichen Organisation des Gehirns. Nicht nur trotz, sondern gerade aufgrund der Koextensivität bzw. Identität natürlicher Organisationsebenen handelt es sich beim Psychischen sowohl um ein reales als auch ein kausal wirksames Phänomen. Obgleich jede mentale Eigenschaft neben der psychischen Struktur, wie sie von der Psychologie beschrieben wird, eine Vielzahl (mikro-)struktureller Konfigurationen aufweist (u.a. auf der neuronalen Ebene) und viele Aspekte psychischer Phänomene daher mit Rückgriff auf diese Mikroebenen von z.B. der Neurobiologie erklärt werden können, gibt es weder einen ontologischen noch einen explanatorischen Vorrang der Mikroebenen. Die Annahme eines solchen Primats ist lediglich das Produkt einer kognitiven Verzerrung, einer fehlgeleiteten Interpretation wissenschaftlicher Erklärungsmuster bzw. des Prozesses der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung. Auch wenn sich das Psychische in das Gesamtsystem der Entitäten und Prozesse, wie sie von den Naturwissenschaften untersucht werden, einordnen lässt, und eine gewisse Reduktion psychischer Theorien und Konzepte auf solche der Biologie potentiell möglich sein mag, ist hierdurch keine Gefährdung des wissenschaftlichen Status' der Psychologie begründet. Ohne das begrifflich-konzeptuelle Gerüst der Psychologie bleibt auch die methodisch ausgefeilteste Neurowissenschaft der Zukunft bei der Erforschung mentaler Phänomene gänzlich blind.
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