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Bevor Hermann Henselmann (1905-1995) nach 1945 zu einem der führenden Architekten der DDR avancierte, war er bereits in zwei weiteren politischen Systemen als Architekt tätig gewesen. Anhand seines Werkes lässt sich beispielhaft v ... więcej
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Bevor Hermann Henselmann (1905-1995) nach 1945 zu einem der führenden Architekten der DDR avancierte, war er bereits in zwei weiteren politischen Systemen als Architekt tätig gewesen. Anhand seines Werkes lässt sich beispielhaft verfolgen, wie die Moderne in Abhängigkeit zum politischen Kontext mit unterschiedlichen und zum Teil sich widersprechenden Inhalten belegt worden ist. Während der Weimarer Republik favorisierte Henselmann klar das Neue Bauen. In der NS-Zeit erhielt er auf Grund seiner rassischen Einordnung als Halbjude Arbeitsverbot, dann jedoch eine Anstellung im Industriebau, in Polen baute er Mustergehöfte für Volksdeutsche. In der SBZ gelang es ihm, Modellplanungen zu entwickeln, die nicht nur für den Wiederaufbau Maßstäbe setzten, sondern auch später für die DDR wegweisend wurden. Seine Bauten an der Stalinallee in Ost-Berlin können sicherlich als die prägnantesten Beispiele des stalinistischen Zuckerbäckerstils bezeichnet werden. Während der 1960er Jahre gelang es Henselmann schließlich, eine Moderne mit sozialistischem Antlitz als Staatsarchitektur in der DDR durchzusetzen. Elmar Kossel zeigt in der vorliegenden Publikation, dass das formale Instrumentarium der Moderne zu keinem Zeitpunkt an einen festen (politischen) Inhalt gebunden war.
Kategoria Książki po niemiecku Geisteswissenschaften, Kunst, Musik Geschichte Regional- und Ländergeschichte
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