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Um dem Architekten oder Bauingenieur bereits in der Planungsphase die Möglichkeit zu geben, bauaufsichtliche Anforderungswerte zu berücksichtigen, stellt die Norm EN 12354 ein Verfahren bereit, um Schallübertragung in Gebäuden zu prognostizieren. Der sich derzeit im Entwurf befindliche Teil 5 der Norm behandelt Geräusche haustechnischer Anlagen, wie Sanitärobjekte, Fahrstühle, Klimaanlagen etc., ist jedoch zunächst für Massivbauteile, wie Beton- oder Kalksandsteinwände, ausgelegt. Zunehmend werden aber, gerade im Sanitärbereich, auch Leichtbauteile, wie Metall- oder Holzständerwände, eingesetzt, die völlig andere Eigenschaften aufweisen. Im Rahmen eines vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) geförderten Projekts wurde die Anwendbarkeit des bisherigen Entwurfs der Norm sowie damit zusammenhängender Labormessverfahren im Leichtbau untersucht. Das Rechenverfahren nach Norm sieht vor, die Schallausbreitung aufzuteilen in die Schallquelle, das direkt empfangende Bauteil und die Ausbreitung durch die weiteren Gebäudeteile bis hin zum schutzbedürftigen Raum. Kern des Projekts war die Untersuchung der ersten beiden Punkte, also die Frage, wie viel Schall von einer Quelle erzeugt und effektiv ins Gebäude eingeleitet wird. Diese Kopplung ist besonders gut, wenn Impedanzanpassung zwischen der Quelle und dem empfangenden Bauteil herrscht, vergleichbar mit dem Effekt der Leistungsanpassung in der Elektrotechnik. Im Massivbau ist die Anpassung eher schlecht. Daher genügte es zur Quellcharakterisierung bisher, eine Sanitärquelle in einem Vergleichsprüfstand zu vermessen. Dagegen muss aufgrund der Anpassung im Leichtbau mehr Aufwand betrieben und die effektive Wirkung einer Schallquelle für jede denkbare Kombination von Quelle und Empfänger neu vermessen werden. Daher wurde im Projekt ein neues Verfahren angewandt, das es gestattet, alle inneren Größen einer Schallquelle zu bestimmen, so dass die abgegebene Schallleistung für jedes angeschlossene Empfangsbauteil berechnet werden kann. Verschiedene Bau- und Labormessungen zeigten übereinstimmend, dass in Leichtbauten vor allem Abwasserrohre die maßgebende Schallquelle darstellen. Daher wurde diese Quelle zur Erprobung des neuen Verfahrens näher untersucht und erstmals vollständig charakterisiert. Weiterhin wurden verschiedene, typische Leichtbaukonstruktionen in Holz- und Metallständerbauweise in ihren Eigenschaften als empfangende Bauteile charakterisiert. Es zeigte sich, dass sich alle untersuchten Empfangsbauteile prinzipiell sehr ähnlich sind. Fazit der vielfältigen Arbeiten im Projekt ist, dass die Berechnung der Schalleinleitung in eine Leichtbaukonstruktion im Rahmen der Prognosenorm EN 12354 möglich ist. Die messtechnische Bestimmung der dazu notwendigen Quellgrößen ist jedoch deutlich aufwendiger und anspruchsvoller als im Massivbau. Entschädigung dafür ist ein vollständig charakterisiertes System.
Kategoria Książki po niemiecku Naturwissenschaften, Medizin, Informatik, Technik Technik Bau- und Umwelttechnik
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