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"Ich kann nicht einmal genau sagen, ab wann mein Vater gefehlt hat. Aber ich erinnere mich an Sonntagsspaziergänge, als ich ungefähr sechs Jahre alt war, die mich und meine Mutter zu etwas Besonderem machten, weil wir ohne männliche Begleitung waren." Als ihre demente Mutter nach langer Krankheit stirbt, beginnt sich Gustava, die 36-jährige Heldin von Ivana Jeissings drittem Roman Wintersonnen, zu erinnern. Und mit der Erinnerung kommen die Gespenster der Kindheit zurück.§§Da ist die Sehnsucht nach dem Vater, den sie nie kennenlernen durfte und dessen Namen sie nicht kennt. Da ist das Andenken an ihre Mutter, die sie geliebt hat, von der sie sich aber nie angenommen fühlte, und nicht zuletzt quält sie die Frage nach der eigenen Zukunft. Wird sie es schaffen, ihre durch die Krankheit der Mutter ins Stocken geratene Karriere als Schauspielerin, die am Wiener Burgtheater so verheißungsvoll begann, fortzusetzen? Um etwas Abstand zu bekommen, zieht Gustava nach Berlin. Ihr erster Weg führt sie zu einem Psychologen. Vielleicht, denkt sie, ist eine Therapie vonnöten. Donald Gliese, ein Mann von 130 Kilogramm und mit dem Gemüt des jungen Peter Ustinov, entpuppt sich als ebenso schräger wie sympathischer Charakter, aber wer hier wem hilft bleibt lange unklar.
Kategoria Książki po niemiecku Belletristik Erzählende Literatur Gegenwartsliteratur (ab 1945)
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