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"So ist zugleich der Tonkunst ein neues Terrain gewonnen und die Pforten sind eröffnet für eine künftige weitaus greifende Entwicklung." Dieses Fazit Franz Brendels aus dem Jahr 1859 über das symphonische Schaffen Franz Liszts erscheint geradezu prophetisch, blickt man auf die Bedeutung, welche die Symphonische Dichtung schließlich erlangte. Doch erst drei Jahrzehnte später gelang es Richard Strauss, erneut Werke dieser Gattung zu schreiben, die noch heute im Konzertleben präsent sind. Matthias Schäfers untersucht Werke und Musik- an schauung von Komponisten aus Liszts unmittelbarem Umfeld, die später auch zu Strauss sogar einen mitunter engen Kontakt pflegten: Hans von Bülow, Felix Draeseke und Alexander Ritter.§§In seiner Studie geht er der Frage nach, inwieweit bereits durch Liszt Gattungsnormen etabliert wurden, die für nachfolgende Komponisten ein Orientierungsmuster bildeten. Gleichzeitig wird dadurch auch die Rolle der Gattung zwischen den beiden sogenannten 'Zeitaltern der Symphonie' beleuchtet.§§Darüber hinaus regt die Studie auch zu einem Nachdenken über die Relevanz von Kriterien an, nach denen musikalischen Werken des 19. Jahrhunderts gemeinhin ihr Rang zugewiesen wird: Wie bemisst sich die Bedeutung, die Originalität, Individualität und Avanciertheit dieser 'vergessenen Werke der Musikgeschichte', wenn sie vergleichbare Merkmale wie 'anerkannte' Kunstwerke aufweisen?
Kategoria Książki po niemiecku Geisteswissenschaften, Kunst, Musik Musik Musikgeschichte
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