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Mit den nuklearen Tests in Indien und Pakistan im Jahre 1998 rückte die Region Südasien und seine sich dort feindselig gegenüberstehenden Nachbarn Indien und Pakistan in das Blickfeld der Weltöffentlichkeit. Schockartig war klar geworden, dass der Versuch der nuklearen Eindämmung, die Politik der Non-Proliferation, gescheitert war und die Welt sich mit neuen atomaren Gegebenheiten vertraut machen musste. Neben den Atomtests war die veränderte weltpolitische Lage für ein neues Medieninteresse verantwortlich. Indien sah sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Wachsen der Stärke Chinas zu strategischen Neuorientierungen gezwungen. Eine breitere Öffnung zum Westen wurde für Neu-Delhi ein Gebot der Stunde. Für Pakistan brachte der im Frühjahr 1989 vollzogene Abzug der Sowjetarmee aus Afghanistan ebenfalls eine Zäsur. Zusammen mit Washington war Islamabad über die 80er Jahre in Afghanistan in eine der größten und erfolgreichsten Geheimoperationen neuerer Zeit verstrickt gewesen. Nun zogen sich die Amerikaner zurück, und Pakistan sah sich gezwungen, seine Sicherheitsstrategien zu überdenken und neu auszurichten. Das Ausmaß der operativen Unternehmen der USA und Pakistans im Afghanistan der 80er Jahre war der Weltöffentlichkeit lange Zeit verborgen geblieben. Zwar hatte es Reportagen über die Flüchtlingslager in Pakistan und den Kampf der Mudschaheddin gegeben. Mutige Journalisten waren auch in das afghanische Grenzgebiet gegangen. Genauere Informationen aber waren nicht erhältlich gewesen. CIA und ISI hatten es verstanden, das Ausmaß ihres Engagements im Land am Hindukusch zu verschleiern. Erst in der Endphase des Krieges kam es zu genaueren Berichten. Bilder von abgeschossenen Panzern und Helikoptern erschienen in der Weltpresse. In der ersten Hälfte der 90er Jahre lieferte dann der afghanische Bürgerkrieg Material für die Medien. Danach war es das archaische System der Taliban. Die Weltöffentlichkeit erfuhr vom Schleierzwang für Frauen, von öffentlichen Hinrichtungen und der Zerstörung der Buddha-Statuen von Bamiyan. Mit verheerenden Anschlägen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 erschreckte eine neue Form des internationalen Terrorismus die Welt. Die Ereignisse vom 11. September 2001 und der nachfolgende Krieg in Afghanistan ließen deutlich werden, dass sich die Wiege dieses Terrorismus am Hindukusch befand. Plötzlich wimmelte es in Pakistan und Afghanistan von Reportern und Kamerateams aus der internationalen Medienwelt. In Islamabad, Peshawar und Kabul herrsche über Monate ein Mangel an Hotelzimmern. Die Krisenherde der Region und die politischen Strukturen und Probleme seiner Staaten hatten ihren Weg in die tägliche Weltpresse gefunden. In Pakistan war es insbesondere der Geheimdienst Inter-Services Intelligence (ISI), der von dieser Berichterstattung betroffen war. Seine Verstrickungen in Afghanistan, Kaschmir und der übrigen Region wurden in Umrissen sichtbar. Der Betritt Pakistans zur Allianz gegen den Terror, die Weitergabe von Nukleartechnik an Libyen, den Iran und Nordkorea durch den pakistanischen Atom-Guru A. Q. Khan und die Rückkehr der Taliban nach Afghanistan ab 2004 taten ein Übriges - der ISI blieb im Gespräch. Zwanzig Jahre später als der 1948 gegründete ISI wurde 1968 in Neu-Delhi der indische Auslandsnachrichtendienst Research & Analysis Wing (R&AW) ins Leben gerufen. Während der ISI seit dem 11. September 2001 und der nachfolgenden Lageentwicklung in Afghanistan regelmäßig in der westlichen Presse auftaucht, ist der indische Dienst trotz des nuklearen Wettlaufs auf dem Subkontinent, dem Streit um Kaschmir und den Jahrzehnte alten Spannungen zwischen Indien und Pakistan im Westen nahezu unbekannt. Hierfür sind weniger mangelnde Aktivitäten, als seine konsequente Abschottung gegenüber der Öffentlichkeit und eine gekonnte Verschleierung seiner Strukturen, Ziele und Operationen ursächlich. Die seit Jahrzehnten existenten freundschaftlichen Beziehungen Neu-Delhis mit Moskau ha
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