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Und vergib uns unsere Schulden

Kod: 12745887

Und vergib uns unsere Schulden

Autor Birgit-Sara Fabianek, Thomas Seiterich-Kreuzkamp

NACHFRAGEN UNERWÜNSCHT Warum dieses Buch? Über die finanzielle Lage der katholischen Kirche wird zurzeit viel geschrieben. Die Schlagzeilen lauten: Der Kirche geht das Geld aus. Oder, weniger dramatisch: Die fetten Jahre sind vo ... więcej


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NACHFRAGEN UNERWÜNSCHT Warum dieses Buch? Über die finanzielle Lage der katholischen Kirche wird zurzeit viel geschrieben. Die Schlagzeilen lauten: Der Kirche geht das Geld aus. Oder, weniger dramatisch: Die fetten Jahre sind vorbei, die finanziell unbeschwerten Zeiten der alten Bonner Bundesrepublik sind unwiederbringlich dahin. Nun kommen die mageren Jahre. Die Kirche muss ihren Gürtel enger schnallen. Wer genauer hinschaut, nimmt neben dem Jammern und Klagen über Fastenzeiten und Verzicht noch anderes wahr: Bischöfe, die mit dem Argument, sparen zu müssen, ohne viel Federlesens soziale und kulturelle Aktivitäten beerdigen, die ihnen immer schon ein Dorn im Auge waren. Generalvikare, die den angeblichen Finanzdruck nutzen, um Gemeinden neu zu organisieren, deren Verwaltungen zu zentralisieren und so gleichsam nebenbei ihre Machtbasis vergrößern. Nicht zuletzt liefern finanzielle Argumente Gründe, Mitarbeitern zu kündigen, die man sich nach eigenem Gutdünken nicht länger leisten kann. Die Frage ist: Geht der Kirche tatsächlich das Geld aus? Oder liegt die Dramatik eher darin, dass Kirchenobere es jahrelang versäumt haben, auf geringer werdende Mittel angemessen und mit Weitsicht zu reagieren? Sind die angedrohten und bereits umgesetzten Entlassungen von Mitarbeitern tatsächlich notwendig, um die Einrichtungen der katholischen Kirche vor dem Bankrott zu retten? So wie ein leckgeschlagenes Boot sich so schnell wie möglich von allem Ballast befreit, um wieder flott zu werden? Oder ist das teilweise hektische Bemühen, sich möglichst schnell von möglichst vielen Beschäftigten zu trennen, nicht eher Ausdruck einer kopflosen Personalpolitik und der Unfähigkeit, professionell auf eine Krise zu reagieren? Sinken die Kirchensteuereinnahmen überhaupt in dem Maße, wie vielerorts behauptet? Und wenn ja wäre das so schlimm? Drohen alle anderen Quellen der Kirchenfinanzierung etwa zur gleichen Zeit zu versiegen? Welche Ausgaben der katholischen Kirchen werden überhaupt aus Kirchensteuermitteln bezahlt? Und wie hoch ist ihr Anteil an den Gesamtausgaben? Fragen, die immer aktueller werden. Die kirchlichen Beschäftigten und auch die Kirchensteuerzahler haben das Recht auf eine Antwort. Grund genug für >Publik-Forum<, die wirtschaftliche Lage der 27 deutschen Diözesen einmal unter die Lupe zu nehmen. Bereits wenige Wochen nach Beginn der Recherche stellten wir fest: Die Haushalte der Diözesen zu durchleuchten ist leichter gesagt als getan. Anders als bei jeder Kommune gibt es für die deutschen Bistümer keine Pflicht, über ihre wirtschaftliche Situation Auskunft zu geben. Jeder Bischof kann für sich entscheiden, welche Daten und Zahlen seines Bistums er öffentlich macht und welche nicht. Die meisten Bischöfe haben sich dafür entschieden, die Haushaltspläne ihrer Diözesen im Internet verfügbar zu machen. Wohl auch, um dem Vorwurf der Geheimniskrämerei entgegenzutreten: Seht her, unsere Taschen sind gläsern. Doch wer sich die Haushaltspläne näher anschaut, stellt rasch fest: Was als öffentlich zugänglicher Haushalt gilt, ist sehr interpretationsfähig. Auf manchen Webseiten sind die Informationen zum Wappen des Bistums ausführlicher als die zu Einnahmen und Ausgaben der Diözese. Bibliografien über bischöfliche Publikationen und Berichte über Ehrenpromotionen kirchlicher Amtsträger sind häufig leichter aufzufinden als Angaben über Sparpläne und das Finanzgeschehen eines Bistums. Die einzigen Zahlen, die überall genannt werden, sind die Einnahmen aus Kirchensteuern. Also der Betrag, den jeder Kirchensteuerzahler sowieso auf seiner Gehaltsabrechnung nachlesen kann und dessen Gesamtsumme auch in den >Statistischen Jahrbüchern< der Bundesrepublik Deutschland auftaucht. Aber selbst diese Daten sind nicht vergleichbar: Bei einem Bistum stammen die jüngsten Angaben aus dem Jahr 2002, andere Bistümer präsentieren Zahlen aus dem Jahr 2004 oder 2005. Manchmal gibt es ein Archiv, in dem zurückliegende Haushaltspläne aufrufbar sind, manchmal nicht. Über die Kirchensteuern hinausgehende Zahlenangaben zeigen die individuelle Handschrift jeder Bistumsleitung: Mal werden die Gehälter der Religionslehrer, die aus staatlichen Mitteln bezahlt werden, zu den Personalkosten dazugerechnet, mal werden Personal- und Sachkosten, zum Beispiel für die Verwaltung, nicht getrennt ausgewiesen, mal Ausgaben für Diözesanleitung und Öffentlichkeitsarbeit in einen Topf geworfen, oft ist nur geheimnisvoll von >übrigen Einnahmen< die Rede. Hohe Anforderungen an das Kombinationsgeschick erfordert die Suche nach Konsolidierungsmaßnahmen und Konzepten für die künftige Pastoral und Seelsorge. Teils waren die Informationen nur mit Gebrauchsanweisung zu finden, teils versteckten sich Streichlisten hinter fantasievollen Begriffen wie >Eckpunkte 2020<, >PPP< oder >Zukunft heute<. Vielleicht steckt hinter diesem Versteckspiel nicht einmal böse Absicht: >Eine Haushaltsaufstellung wollen Sie? Das interessiert doch niemanden<, beantwortete ein Pressesprecher eine Anfrage. Auch inwieweit Sparpläne tatsächlich aktuell oder bereits veraltet waren, ließ sich häufig erst durch Nachhaken klären: Längst nicht alle Dokumente auf den Webseiten der Bistümer sind mit Datum gekennzeichnet das gilt auch für Basisinformationen wie die Anzahl der Katholiken oder Gemeinden eines Bistums. Auf Nachfragen reagierten viele Pressesprecher überrascht oder auch verunsichert: >Ich gebe keine Informationen frei, ohne mich vorher abzusichern. Wenn Sie etwas wissen wollen, dann stellen Sie schriftlich eine offizielle Anfrage und Sie bekommen auch eine offizielle Antwort.< Manche empfanden die Frage nach Zahlen und Finanzen als Zumutung: >Ist das eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von :Publik-Forum9? Für den Finanzkram interessiere ich mich nicht. Ich bin schließlich kein Finanzfachmann, sondern Philologe!< Andere fühlten sich schnell an ihre Grenzen auch der Geduld gebracht: >Sie fragen mir ja Löcher in den Bauch. Da muss ich jede Zahl einzeln nachschlagen. Und dann müsste ich auch noch nachfragen, ob sie stimmt und ob ich sie überhaupt herausgeben darf.< Woanders hieß es: >Ich hab jetzt keine Zeit für so was. Ich bin ein Ein-Mann-Betrieb hier!< Andere seufzten: >Sie wollen wissen, wie sich die Ausgaben im aktuellen Haushalt zusammensetzen? Da fragen Sie mich was.< Oder auch herablassend: >Bei den Finanzen bin ich nicht so im Thema. Geben Sie mir mal Ihre Nummer. Gegebenenfalls wird Sie unser Kämmerer zurückrufen.< Was meist auch nicht weiterhalf: >Die geplante Absenkung der Sachkosten um fünf Prozent wurde im Haushalt 2005 in der überwiegenden Zahl der Fälle realisiert. In Einzelfällen lag die Absenkung unter, aber auch über diesem Prozentsatz<, lautete die Antwort eines Finanzdirektors auf die Frage, ob Kindergärten, Caritas oder andere Einrichtungen von der Kürzung der Sachkosten um fünf Prozent betroffen seien. Bei der Frage nach dem Vermögen des Bistums reagierten die Mitarbeiter der Pressestelle sehr unterschiedlich. Am häufigsten hieß es, meist eine Spur kühler im Ton als zuvor: >Dazu veröffentlichen wir keine Informationen.< Doch es gab auch andere Erfahrungen: Pressesprecher, die nicht herumdrucksten und problemlos zum Finanzfachmann durchstellten, wo sie selbst nicht weiterwussten. Je kritischer die Finanzsituation, wie in Hamburg, Essen, Berlin oder Hildesheim, desto größer war die Bereitschaft, Zahlen offen zu legen. Andere Bistümer haben die Krise schon vor Jahren kommen sehen und sich entsprechend darauf vorbereitet, statt, aufgeschreckt durch die jüngste Steuerreform, ihre Ausgaben hektisch zu drosseln. An Rottenburg-Stuttgart oder Freiburg zeigt sich, wie sich künftige Mindereinnahmen mit einem sozialverträglichen Personalabbau und einer kritischen Überprüfung der Arbeitsschwerpunkte in den Griff bekommen lassen sofern man vor dem Kürzen und Streichen überlegt, welche Aufgaben man künftig als Bistum noch übernehmen will, welche nicht und wie viel Personal man dafür braucht und an dieser Diskussion möglichst viele Kirchenmitglieder und Bistumsmitarbeiter beteiligt. Nur einmal lief das Gespräch in eine ganz andere Richtung: >Wissen Sie<, sagte Pressesprecher Andreas Schuppert aus dem kleinsten Bistum Görlitz im Osten Deutschlands, >wir versuchen hier das große Jammern über immer weniger Geld zu vermeiden. Sparen ist doch nur die eine Seite zurückgehender Einnahmen. Uns beschäftigt mehr, wie wir künftig als doppelte Minderheit in der Diaspora und der Gesellschaft christliches Leben und Seelsorge überhaupt noch gestalten können.< Genau dies ist die Herausforderung der katholischen Kirche für die Zukunft nur wer sich diese Frage stellt, kann die Finanzkrise erfolgreich bewältigen. Einig ist sich ein größerer Teil der Beteiligten noch über das Ziel: Die Frohe Botschaft zu verkünden, möglichst so, dass sich viele eingeladen fühlen. Und christliche Werte wie Menschenwürde, Respekt, Teilhabe aller an der Gemeinschaft und Hilfe für sozial Schwächere in Politik und Gesellschaft einzubringen und einzufordern. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, darüber gibt es derzeit keine Einigkeit. Die einen richten ihren Blick nach innen und wollen angesichts der schrumpfenden Katholikenzahl nach Art einer Wagenburg enger zusammenrücken und sich nach außen abschotten. Andere wollen die Strukturen so verändern, dass auch diejenigen angesprochen werden, die mit Kirche nichts (mehr) am Hut haben. Die Uneinigkeit verhindert, dass Prioritäten gesetzt werden: Für welche Aufgaben soll künftig noch Geld ausgegeben werden und für welche nicht? Was ist wichtiger: Telefonseelsorge oder Katechese, Citykirchen oder Seniorennachmittage in der Gemeinde? Schnelle Antworten auf diese Fragen gibt es nicht. Fest steht: Nur mit engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird die Kirche weiterhin eine wichtige Rolle spielen können. Deren Hingabe und Begeisterung steht und fällt jedoch mit einem fairen, offenen und vor allem gleichberechtigten Umgang zwischen ihnen und ihren kirchlichen Arbeitgebern. Erst wenn Kirchenleitungen aufhören, Mitarbeitern nach Gutsherrenart zu begegnen, werden diese bereit sein, ihren Teil zur Bewältigung der Krise beizutragen. Dazu gehört, die Beschäftigten frühzeitig mit genügenden und nachprüfbaren Informationen zur wirtschaftlichen Lage zu versorgen, sie an Zukunftsplänen zu beteiligen und ihre Vorschläge und Einwände zu prüfen und einzubeziehen. Unsere Recherche ergab, dass die meisten Diözesen und ihre Verwaltungen von diesem Ziel noch weit entfernt sind. Viele handeln noch immer nach der Devise >Reden ist Silber, Schweigen ist Gold< und sparen nach dem Grundsatz der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher: >There is no alternative< es gibt keine Alternative. Das vorliegende Buch beschreibt die tatsächliche finanzielle Lage der katholischen Bistümer soweit die Daten öffentlich zugänglich waren sowie deren kurz- und langfristige Zukunftspläne. Es macht deutlich, dass es selbst in den schwierigen Situationen, in denen einige Bistümer stecken, Alternativen zu eindimensionalen und übereilten Lösungen gibt. Doch diese Alternativen kann nur entwickeln, wer über ausreichende Informationen verfügt. Darum dieses Buch. Birgit-Sara Fabianek und Thomas Seiterich-Kreuzkamp, Frühjahr 2006

Szczegóły książki

Kategoria Książki po niemiecku Geisteswissenschaften, Kunst, Musik Religion/Theologie Religion/Theologie - Sonstiges


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