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Ein vergnügliches, aber auch dramatisches Gesellschaftsdrama über das Synchronsprechergewerbe in München: Kay Schimmeling, der Protagonist des Romans, ist solch ein anonymer Sprecher im Dunkelkammergewerbe ; er redet sich heiser für andere, berühmte Stars, leiht ihnen seine Stimme, bekommt aber nicht den Ruhm eines Brad Pitt, Tom Cruise, oder Robert de Niro. Daher lechzt Kay nach Anerkennung, denn er hat eine Stimme, aber kein Gesicht. Seine zahlreichen Sprechrollen nehmen Kay derart in Anspruch, dass er seine Freundin, die Fotografin Karin Sebald, vernachlässigt. Prompt hält diese sich einen Lover unbekannter Herkunft. Der rasend eifersüchtige Kay verdächtigt argwöhnisch seine gesamten Synchron-Kollegen. Auch mit denen bekommt er reichlich Zoff, besonders mit seinem Synchronregisseur Karl-Uwe Plappsig, aber vor allem tobt sich Kay regelmässig verbal aus bis zur Schmerzgrenze mit seinem Lieblingsfeind und Erzrivalen Dr. Manfred Schludermann, dem Programmdirektor vom Münchner TV-Privatsender R 4 . Zwischen den beiden fliegen stets aufs Neue die Fetzen, aber für Kay ist das routinemässige, gegenseitige Beleidigungsprogramm jedes Mal gleichbedeutend mit einer Verjüngungskur, die beiden Kontrahenten brauchen einfach die tägliche Erniedrigungs-Redeschlammschlacht, um sich abzureagieren von ihren Sorgen. Völlig ausgebrannt und psychisch am Boden will er sich am Starnberger See von den Strapazen der Synchronisiererei und von Karins Verrat erholen, und macht dort beinahe die grösste Dummheit seines Lebens. Wieder zu Hause in München lernt Kay einen reichen Gönner und Freund kennen, einen Unternehmer, der sein Glück wird: Kay wird wohlhabend und märchenhaft reich, denn mit Ludwig Bodenstedts Hilfe ist er praktisch selber zum reichen Unternehmer geworden. Doch bald droht neues Unglück: Kay gerät zusehends in den Dunstkreis von Bodenstedts verführerischer Frau Miranda und deren teuflischer Schwester Bianca. Kay verkraftet die neuen Herausforderungen dieser Dreier-Konstellation nicht und wird zum schweren Alkoholiker. Mit Karin Sebalds Hilfe fängt er sich einigermassen wieder, doch dann geschieht ein neues, unfassbares, furchtbares Unglück...Unfall? Mord? Selbstmord? Die Polizei tappt im Dunkeln. Wie wird der gute Kay diesen neuen Schicksalsschlag verkraften?Wird er sich je wieder erholen und glücklich werden?Ein vergnüglicher Roman voller liebenswerter Sonderlinge und exzentrischer Typen aus der Münchner Film- und Geschäftswelt. Heitere Ereignisse und urkomische Farcesituationen wechseln sich ab mit dramatischen Geschehnissen, doch der Autor hat dafür gesorgt, dass Humor und Komik in dem Roman eindeutig überwiegen. Außerdem ein sehr spannender Roman voller Verschrobenheiten. Guter Schreibstil aus den Sechziger Jahren, absichtlich so gewählt vom Autor, liest sich schön. Letztendlich auch sehr gelungene Namensgebung für die Protagonisten.