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Seit dem Fall der Berliner Mauer vor 25 Jahren interessierten sich eine Vielzahl sozialwissenschaftlicher Studien für erinnernde Erzählungen über den Sozialismus. Im Zuge dessen erlangten Neologismen wie (N-)Ostalgie und erprobte Konzepte wie Erinnerungsgemeinschaft bemerkenswerte Popularität. Dieses Buch plädiert für eine Relativierung des narratologischen Trends in der Erinnerungs- und Biographieforschung zugunsten der Profilierung eines interaktionistischen Konzepts von Erinnerung. Am Beispiel der Gemeinschaft ehemaliger DDR-Pipelinearbeiter in der Sowjetunion zeigt diese Ethnographie, dass die Idee der Eigenkraft der Erinnerung einen unzureichenden Erklärungsansatz bietet, um Vergemeinschaftungsprozesse in Umbruchsituationen zu erklären. Vielmehr stellt die geteilte Vergangenheit für die Pipelinearbeiter sogar ein Problem dar, zu dessen Lösung sie seit den 1990er Jahren unterschiedlichste kommunikative Kompetenzen und Ressourcen aktivierten.
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