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1913 veröffentlichte Carl Albert Loosli einen Aufsatz mit dem Titel 'Jeremias Gotthelf, ein literaturgeschichtliches Rätsel?'. Darin weist er mit plausiblen Argumenten nach, dass nicht der Pfarrer Bitzius aus Lützelflüh all die Bücher geschrieben habe, die unter dem Pseudonym Jeremias Gotthelf veröffentlicht wurden, sondern dass der eigentliche Autor ein Bauer aus dem gleichen Ort namens Johann Ulrich Geissbühler gewesen sei. Mit dieser 'Mystifikation', wie er es nannte, also einer gezielten Täuschung, wollte er die von ihm nicht besonders geschätzten Hohepriester der Literaturwissenschaft provozieren - was ihm auch gelang. Es entstand eine riesige, teils erhellende, teils urkomische Debatte über Gotthelf, die allein ein Buch füllen könnte. Doch in diesem Band der Werkausgabe geht es auch noch um ganz anderes: um Looslis Überlegungen zur Mundartliteratur, die er selber virtuos praktizierte, um Sprach- und Formenexperimente, um das Handwerk des Schreibens und um Literaturkritik, um Literaturpolitik, die Gründung des Schweizerischen Schriftstellervereins (heute AdS), als dessen erster Präsident Loosli versuchte, eine gewerkschaftliche Ausrichtung des Vereins durchzusetzen. Und schließlich geht es um Carl Spitteler, mit dem Loosli befreundet war und um dessen Nachlass ein jahrzehntelanger Kampf entbrannte, den Looslis bester Freund, der Literaturwissenschaftler Jonas Fränkel, verlor, der aber den Siegern nicht zur Ehre gereichte.
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