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"Das vielleicht schönste Werk der Weltliteratur" hat Graf Hermann Keyserling die Bhagavad-Gita genannt. Auch Goethe hat das "Hohelied der Religion der Tat" voller Bewunderung gelesen. Erst die mustergültige Übertragung aus dem Sanskrit von T. Springmann offenbart uns die ganze Tiefe jener kosmischen Weisheit, die noch jeden ergriffen hat, der sie mit wachen Sinnen und offenem Herzen aufnahm. Wir lernen, dass wir nur Werkzeuge in der Hand des Allmächtigen sind, dass aber jede Tat, die uns über uns hinausführen soll, durch religiöse und ethisch-moralische Schulung des Willens möglich gemacht werden kann. Schließlich werden wir mit instinktiver Sicherheit auf alle Anregungen des Lebens in selbstloser, tatkräftiger und weitschauender Weise antworten. Alles gute und edle Streben der Welt soll sich vereinigen, soll das Letzte, das Große, die befreiende Tat tragen. Es bleibt nur ein Ziel: Die Verbindung von Ideal und Leben. Weltumfassende Liebe, universale Erkenntnis, Weisheit, Glauben, Gebet, Versenkung müssen erlangt und praktiziert werden. Diese Urkräfte müssen umgesetzt und bei der schlichten, einfachen, praktischen Tat angewandt werden. Der höchste Gedanke, den ein Mensch begreifen kann, ist die Gottheit, nicht als ferner Schatten, sondern in der Offenbarung im Hier und Jetzt. Wer die Gita unter diesem Gesichtspunkt liest, kann ihre wunderbaren Tiefen ermessen.
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